Cuxhaven Süderwisch

Soziale Stadt - VU und städtebaulicher Rahmenplan

Das Gebiet „Süderwisch“ ist in den 50er bis 70er Jahren entstanden. Aufgrund eingeschränkter Mobilität in mangelhaftem ÖPNV-Anschluss ist die Entfernung vom gesamtstädtischen Geschehen für viele BewohnerInnen problematisch. Ein Nahversorger fehlt vollständig. Die Wohnungsunternehmen mit größeren Wohnungsbeständen sind teilweise nicht ortsansässig und anonym. Der häufige Wechsel dieser Vermieter führt zur Verschlechterung des Wohnungsbestands durch fehlende Investitionen in die Instandhaltung und Modernisierung. Ein Großteil der Gebäude weist Sanierungsbedarf auf. Bei den Freiflächen bestehen erhebliche Gestaltungsmängel. Materialschäden prägen die Fahrbahnen und Gehwege. Die Verkehrssicherheit ist aufgrund des Parkens im Straßenraum und überhöhter Fahrgeschwindigkeiten beeinträchtigt. Die Summe der benachteiligenden Lebensbedingungen vieler BewohnerInnen überfordert die Kapazitäten der sozialen Einrichtungen. Es fehlt an Betreuungs-, Beratungs- und Freizeitangeboten sowie für die spezifischen Problemlagen qualifiziertem sozialpädagogischem Personal.

Das Entwicklungskonzept setzt an einer gemeinsamen Umgestaltung der Freiflächen mit BewohnerInnen an, um Identifikation und das Verantwortungsgefühl für die (halb)öffentlichen Räume zu fördern. Straßenraum und insbesondere auch Quartierseingang sollen funktional und gestalterisch aufgewertet werden. Dabei wird auf den Radverkehr besonders geachtet. Die Schulmensa soll auch für außerschulische BesucherInnen aus dem Quartier geöffnet werden, um ein warmes Mittagessen auch für weniger mobile und zahlungskräftige BewohnerInnen bereitzustellen. Der offene Schulhof bietet die Möglichkeit einer Verknüpfung der Schule mit außerschulischen privaten Aktivitäten. Eine Umgestaltung unter Beteiligung der SchülerInnen fördert ein gutes Verhältnis zur Einrichtung Schule und bietet einen Ort für freizeitliche Aktivitäten. Für quartiersbezogene Nutzungen, Treffpunkte etc. kommen das ehemalige Waschhaus und die Räume des ehemaligen Penny-Marktes in Frage. Denkbar wäre ein selbstorganisiertes Café, evtl. in Verbindung mit dem Büro eines im Rahmen der Städtebauförderung einzurichtenden Quartiersmanagements. Ein Grundstück am Rand des Quartiers könnte aufgrund einer Betriebsverlagerung in Kürze geeignet sein, um einen Nahversorger anzusiedeln. Neben der VU wurde von Cappel + Kranzhoff auch das gesamtstädtische ISEK für die Programmanmeldung bearbeitet.

Auf Basis der Ergebnisse der VU ist das Gebiet 2016 in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen worden.

Trotz erster Entwicklungen im Quartier und auch sichtbarer Erfolge durch den Anstoß privater Modernisierungen sowie die Sanierung einzelner Straßenzüge ist weiterhin ein dringender Bedarf zur Entwicklung des Stadtteils erkennbar. Zur übergeordneten Steuerung der Entwicklungsprozesse wird ein städtebaulicher Rahmenplan aufgestellt. Er soll dazu beitragen, angelaufene Entwicklungen fortzuführen und zukunftsfähige und nachhaltige Planungsansätze zu finden.

Konzeptionell knüpft der Rahmenplan an den bisherigen Prozess im Programm „Soziale Stadt“ unter Berücksichtigung der inzwischen stattgefundenen Entwicklungen und realisierten Maßnahmen an und bezieht die schon aktiven Akteur*innen mit ein. Notwendige Maßnahmen sind die Fortsetzung der Straßenraumsanierung und -gestaltung, die Aufwertung der Grün- und Freiflächen im Wohnumfeld sowie die Ausweitung des Unterstützungs- und Freizeitangebots.

Flächengröße:
28,9 ha

Bearbeitungszeit:
VU: 2014-2015, Rahmenplan: 2020-2023

Status:
abgeschlossen

Lage:
Stadt Cuxhaven, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen

Koordinaten:
53° 51' 5.998" N 8° 41' 1.727" E

Auftraggeber:
Stadt Cuxhaven

Partner:
TOLLERORT (Verfahren/Beteiligung)

Link für weitere Informationen:
www.cuxhaven.de

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